Update anlässlich der Coronakrise

Die Ordination ist selbstverständlich geöffnet, um die tiermedizinsche Versorgung zu gewährleisten. Ich bitte Sie jedoch, um telefonische Terminvereinbarung, damit Wartezeiten verhindert werden.

Igel gefunden – was nun?

Igel gefunden – was nun?

Der Igel ist ein Wildtier. Daher darf er nur dann zur Dauer der Pflege in menschliche Obhut genommen werden, wenn er aufgrund von Krankheit, Verletzung oder Untergewicht nicht überleben kann. Kranke Igel müssen umgehend zum Tierarzt oder in eine Igelauffangstation.

Igel richtig halten

Hat man einen Igel aufgenommen, braucht dieser ein trockenes, helles Quartier mit einer Temperatur von 18 °C oder mehr. Das Igelgehege sollte etwa 2m2 groß und ausbruchssicher (Höhe der Seitenwände mind. 50 cm) sein und ein Schlafhäuschen  enthalten.

Im Freiland ernährt sich der Igel vorwiegend von Insekten, Schnecken und Regenwürmern. Früchte frißt er kaum. Es ist eine Legende, das Igel Früchte auf dem Rücken transportieren können.  Gefüttert wird der Igel möglichst abwechlungsreich. Gut geignet sind Katzendosenfutter, hartgekochte Eier, gekochtes Geflügelfleisch, kurz angebratenes Faschiertes gemischt mit Weizenkleie, Haferflocken oder Igeltrockenfutter. Um Zahnsteinbildung zu verhindern sollte der Igel etwa 1x pro Woche gekochte Hühnerkrägen oder -flügel bekommen. Wasser muss immer frisch angeboten werden, niemals Milch.

Sobald der Igel wieder selbst überleben kann, muss er wieder ausgewildert werden. Igel die zu lange in Gefangenschaft gehalten werden, stellen oft die nahrungsaufnahme ein.

Zum Auswildern sollte der Igel, wenn möglich, in die Nähe des Fundortes gebracht werden. Dort hilft ihm sein gutes Orientierungsvermögen. Ist das nicht möglich (Straßen, ...) sollte ein Ort gewählt werden, den Igel schätzen. Sie bewohnen bevorzugt gebüschreiche Laub- und Mischwälder, Hecken, Gärten und Parks. Nadelwälder und Feuchtgebiete sind kein Igelgebiet.

Igel richtig überwintern

Winterschlaf hält der Igel zwischen November und März. Irrt ein Igel jetzt noch draußen herum, ist er entweder krank oder hat nicht genug Gewicht, um zu überwintern. Das sind meist Jungigel mit einem Gewicht unter 700g.

Wiegt der Igel über 700g, ist gesund und gegen Parasiten behandelt so kann er überwintert werden.  Dafür wird der Igel in seinem Gehege an einen kühlen (unter 6 °C), frost- und rattensichernen Platz gebracht. Dort wird der Igel noch einige Tage gefüttert, bis er selbst die Nahrungsaufnahme einstellt. Dafür eignet sich z.B. Katzendosenfutter gemischt mit Haferflocken. Nun erhält er nur noch Wasser und eventuell einige Nüsse oder Rosinen falls er zwischendurch kurz aufwacht. Je nach Wetterlage kann der Igel im April oder Mai wieder ausgewildert werden.

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