Rüden werden meist kastriert, um unerwünschtes sexuell motiviertes Verhalten zum Verschwinden zu bringen. Diese können sein:

• Aggresivität
• Herumstreunen
• Markieren im haus
• Besteigen von anderen Hunden oder Menschen
• Hypersexualität: betroffene Rüden zeigen einen zwanghaften Drang zum Besteigen von Spielsachen, Polstern, Decken, anderen Hunden und Menschen. Durch die oft mehrmals tägliche Besteigung kann es zu Rückenproblemen kommen. Dieses Verhalten legt sich erst 3-6 Monate nach der Kastration und muss deshalb in erster Linie durch erzieherische Massnahmen korrigiert werden.

Daneben gibt es auch medizinische Gründe für eine Kastration, wie z.B. Kryptorchismus (der Hoden ist nicht bis in den Hodensack abgestiegen, sondern noch im Bauchraum oder in der Leiste), Hodentumoren oder Vergrößerungen der Prostata. Außerdem wird die Kastration durchgeführt, um das Halten von Hunden zu erleichtern. Dies besonders dann, wenn Rüden und Hündinnen gemeinsam gehalten werden (Fortpflanzungskontrolle) oder bei Rüden, die z.B. ständig jaulen oder zu fressen aufhören, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist.

Rüden können grundsätzlich in jedem Alter und zu jedem Zeitpunkt kastriert werden. Das erste Lebensjahr kann abgewartet werden, da vorher kastrierte Rüden (besonders bei Zwergrassen) gelegentlich zu gesteigerter Aggresivität neigen. Kastration in höhrem Alter hingegen hat oft keinen Einfluss auf die Aggresivität gegenüber anderen Rüden.

Tierärztin Mag.med.vet. Anna Entner
8111 Judendorf-Straßengel bei Graz