Update anlässlich der Coronakrise

Die Ordination ist selbstverständlich geöffnet, um die tiermedizinsche Versorgung zu gewährleisten. Ich bitte Sie jedoch, um telefonische Terminvereinbarung, damit Wartezeiten verhindert werden.

Zahnerkrankungen

Zahnerkrankungen

Zahn- und Zahnfleischerkrankungen sind häufige Probleme bei unseren Kleintieren. Anzeichen sind übler Mundgeruch, vermehrtes Speichel und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, wie z.B. einseitiges Kauen, Aufschreien beim Fressen oder Futterverweigerung. Die Tiere sind häufig am Futter interessiert, fressen aber nicht oder wenden sich mitten im Fressen ab.

Häufige Zahnerkrankungen bei unseren Haustieren sind:

Zahnstein

Eines der häufigsten Zahnprobleme von Hunden und Katzen ist Zahnstein. Dieser entsteht durch Einlagerung von Mineralien in bakterielle Zahnbeläge (sog. Plaque). Er führt zu Entzündung und Zurückweichen des Zahnfleisches (Gingivitis) und  ist Hauptursache für Paradontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates),  verursacht aber auch geschwürige Entzündungen der Wangenschleimhaut.

Bei Entzündungen des Zahnfleisches gelangen Bakterien über den Blutkreislauf aus der Mundhöhle zu Herz, Lunge, Niere und Leber. Zahnstein kann also schwerwiegende Folgen für lebenswichtige Organe haben.

Zähneputzen (am besten täglich) verhindert am wirksamsten die Bildung von Zahnbelägen und damit von Zahnstein. Daran sollten Welpen bereits früh gewöhnt werden. Für Hunde sind spezielle Zahnbürsten und - pasten erhältlich. Kauknochen, Kaustreifen und spezielle Diätfuttermittel verhindern, oder zumindest verzögern,  ebenfalls die Bildung von Zahnstein.

Bereits bestehender Zahnstein muss beim Tierarzt entfernt werden. Damit sich nicht gleich wieder Zahnstein bildet  kommen nun die oben erwähnten Maßnahmen zum Tragen.

Karies

Zahnkaries ist beim Hund viel seltener als beim Menschen. Betroffen sind vor allem Hunde die Süßes naschen, da durch bakterielle Säurebildung der Zahnschmelz angegriffen wird. Bestimmte Rassen wie z.B. der Foxterrier sind besonders anfällig. Wie beim Menschen ist Entfernung der betroffenen Stellen und Füllung möglich, häufig ist die Karies jedoch soweit fortgeschritten, dass der Zahn gezogen werden muss.

Feline Odontoklastische Resorptive Läsion (FORL)

Von dieser sehr schmerzhaften erkranung ist etwa jede zweite Katze mit Zahnproblemen betroffen. Es kommt zu Abbau von Zahnhartsubstanz  durch körpereigene Zellen, vor allem im Bereich der Wurzeln und Zahnhälse, weswegen sie auch als "neck lesions" (engl. für Zahnhalsläsion)  oder "Katzenkaries" bezeichnet wird. Im Gegensatz zur echten Karies ist die Ursache jedoch unbekannt.

FORL ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, denn durch den Abbau von Zahnsubstanz wird die Pulpa, die den Zahnnerv enthält freigelegt. Die Zähne brechen teilweise von selbst ab. Meist ist es nur noch möglich betroffene Zähne zu reißen.

Eitrige Zähne

Hunde und Katzen sind immer wieder von eitrigen Zähnen betroffen. Dringen Erreger in die Zahnpulpa, z.B. nach Zahnfraktur, bildet sich an der Spitze der Wurzel ein sogenanntes Zahngranulom, eine eitrige Entzündung an der Wurzelspitze. Wenn diese Bakterien in den Kieferknochen gelagen , z.B. bei Paradontitis oder durch Einspießen eines fremdkörpers, kann ein Kieferabszess entstehen. Ein mit Eiter gefüllter Hohlraum, der manchmal als Schwellung sichtbar ist. Bricht das Eiter nach außen durch spricht man von einer Zahnfistel. In fast allen Fällen ist es nötig den Zahn zu reißen, um Heilung zu erzielen.

Zahnfrakturen

Gesunde Zähne können z.B. beim Spielen mit Steinen brechen. Nicht immer werden Zahnfrakturen sofort bemerkt, sondern oft erst bei Routineuntersuchungen oder Gebissreinigung entdeckt.  Schmerz besteht meist unmittelbar nach Fraktur und bei Infektion.

Häufig sind Absplitterungen von Zahnschmelz. Reicht die Fraktur bis Wurzelhöhle kann es zur Infektion kommen. Daher ist es notwendig den Zahn zu reißen oder durch einen Spezialisten wiederherstellen zu lassen.

Zahnprobleme bei den kleinen Heimtieren

Überlange Schneidezähne beim KaninchenZähne von Kaninchen und Nagern zeichnen sich durch lebenslanges Wachstum aus und müssen daher auch lebenslang abgerieben werden.

Fehlender Zahnabrieb führt  zu übermäßigen Zahnwachstum von Schneide- und Backenzähnen. Dies ist besonders häufig bei Fehlstellungen des Gebisses, aber auch bei Fehlernährung ( zu wenig oder zu weiches Heu). Schneidezähne können in die Lippen einwachsen oder sich beinahe einrollen und an den Backenzähnen bilden sich Zahnspitzen. Diese Zahnspitzen verletzen die Wangen und Zungen und können besonders bei Meerschweinchen auch mit der Gegenseite zusammen wachsen (sog. Brückenbildung). Die Zähne müssen gekürzt und Zahnspitzen entfernt werden. Hat sich bereits ein Abszess gebildet muss operiert werden.

Gerade an den  Schneidezähnen kommt es auch immer wieder zu Frakturen, und zwar bei Unfällen oder auch bei überlangen Zähnen. Oberflächlich abgebrochene Zähne wachsen normal nach. Bei Frakturen unter dem Zahnfleischrand  wird die Zahnwurzel oft zerstört, sodass der Zahn nicht mehr nachgebildet wird.

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