Update anlässlich der Coronakrise

Die Ordination ist selbstverständlich geöffnet, um die tiermedizinsche Versorgung zu gewährleisten. Ich bitte Sie jedoch, um telefonische Terminvereinbarung, damit Wartezeiten verhindert werden.

eitrige Wundinfektion nach OP

Hallo Frau Entner,
unsere 12 jährige Hündin hat im Bereich der linken Achsel eine Flüssigkeitsansammlung entfernt bekommen. Unser Ta ist anfangs von einem apfelgroßen Lipom ausgegangen, es stellte sich aber während der OP heraus, dass die Hautwölbung mit Blut gefüllt war, wahrscheinlich im ursächlichen Zusammenhang mit einem Fremdkörper (Zecke o.ä.)
Nachdem diese Schwellung ca 2 Jahre lang auf ca Apfelgröße wuchs, entschieden wir uns also für diese Op.
Durch den großen Hohlraum, der zurückblieb sammelte sich post-OP wieder reichlich Flüssigkeit unter der Naht an, was laut meinem Ta auch zu erwarten war, die Naht war aber vorerst noch reizfrei und dicht. Nach 5-6 Tagen eröffnete sich die Naht zunächst nicht sichtbar, aber weit genug, um haufenweise Blut und Wundsekret abzusondern. In diesem Zusammenhang hat sich die Wunde wahrscheinlich infiziert, denn kurze Zeit später war der erste Faden aufgegangen und ein großes Loch war sichtbar aus dem sich schon eitriges Sektret entleerte. Dieses Loch wurde dann bei meinem Ta zugetackert und der Hund bekam zusätzlich ein Atiibiotikum gespritzt. Mein Ta sagte mir, dass wahrscheinlich aber nachoperiert werden müsse. Diese Op war aber leider erst 2 Tage später möglich. Inzwischen hatte sich ein 2. Loch gebildet. In der 2.OP wurde die Hautfalte entfernt, die eiternde Naht ebenfals herausgeschnitten und die Wunde wieder vernäht. Der Hund bekommt zusätzlich gewichtsadaptiert 2* tgl Amoxycyllin, sowie 1*tgl Enrofkoxacin.
Am 2. Post-OP-Tag fließt immer noch mäßig Wundsektret ab, die Wunde ist also nicht trocken, was mir Sorgen bereitet.Allerdings schein noch nichts eitrig zu sein.
Empfiehlt sich bzgl der 1. Infektion die Wunde bei einer Nach-OP wieder zu verschließen?? Wäre hier nich eher eine offene Wundheilung sinvoller gewesen?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichket, dass auch diese Naht wieder aufgeht?
Zur Sicherheit lege ich tgl 1-2 Verbände an, u, den Hund am "lecken zu hindern.
Ich würde mich sehr über Ihren Rat freuen
Mit freundlichen Grüßen
D. Weber

Bild des Benutzers Anna

Wundinfektion post OP

Wundinfektionen nach Operationen kommen leider immer wieder vor. Bestimmte Keime wie z.B. gewisse Stämme von Staphylokken sind gegen Desinfektionsmittel und Antibiotika verhältnismäßig resistent geworden und stellen daher ein zunehmendes Problem dar. Enrofloxacin und Amoxicillin ist eine Kombination, die ein breites Spektrum von Keimen abdeckt.

Dass am 2. Tag post operationem noch Wundsekret abfließt, ist bei infizierten Wunden normal, vor allem wenn es sich um klares Sekret handelt. Bezüglich Versorgung der Wunde ist zu bedenken, dass die von Ihnen angesprochene offene Wundheilung bei einer so großen Wundhöhle sicherlich Probleme mit sich gebracht hätte, und das alleine schon durch die lange Heilungsdauer. Durch die Naht ist es möglich den Hohlraum und damit die Menge an enthaltenem Wundsekret, das einem hervorragenden Nährboden für Bakterien bildet, möglichst klein zu halten. Ich bin sicher, dass Ihr Tierarzt in diesem speziellen Fall die optimale Lösung gefunden hat.

Um den Hund vom Schlecken abzuhalten ist eine Wundabdeckung z.B. mittels Verband sinnvoll. Eventuell kann auch an einen Trichter für den Hund gedacht werden, denn beim Schlecken ist eine erneute Infektion durch Keime aus der Maulhöhle möglich.

Gute Besserung für Ihren Hund,

 

Tierärztin Mag.med.vet. Anna Entner
8111 Judendorf-Straßengel bei Graz

Tierärztin Mag.med.vet. Anna Entner
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