Update anlässlich der Coronakrise

Die Ordination ist selbstverständlich geöffnet, um die tiermedizinsche Versorgung zu gewährleisten. Ich bitte Sie jedoch, um telefonische Terminvereinbarung, damit Wartezeiten verhindert werden.

Blasenentzündung bei Wohnungskatze

Hallo!

Ich hoffe jemand von euch kann mir helfen denn schön langsam fange ich an zu verzweifeln! Die Schilderung ist etwas länger aber ich will so detailiert wie Möglich den Vorfall erzählen um hoffentlich einen guten Rat von euch zu bekommen!

Meine Katze (Wohnungskatze mit abgesicherten Balkonauslauf) ist nun 3 Jahre alt und ich hatte eigentlich nie Probleme mit ihr bis sich folgendes zugetragen hat:

Angefangen hat alles damit, dass ich im März eine Erkrankung hatte und den ganzen März im Krankenstand zu Hause war (sie war es gewöhnt alleine zu sein während ich in der Arbeit war und es hat nie ein Problem damit gegeben).

Als ich nach meinem Krankenstand wieder in die Arbeit ging, fing sie jedoch an, ihren Urin auf dem Kloteppich abzusetzen (ihr Kisterl – überdacht und mit Premier excellent Katzenstreu - befindet sich am Klo) bzw. auf dem Teppich/Vorleger vor ihrem Kisterl – später bzw. ab und zu auch am Badteppich, 1x am Schlafzimmerteppich und 1x am Wohnzimmerteppich.

Ich dachte zuerst dass es sich um Protestpinkeln handelt, weil sie es nun gewöhnt war mich ständig um sich zu haben und das Pinkeln ziemlich gleichzeit mit meinem Arbeitsbeginn begonnen hat.

Ich hab danach alles mögliche ausprobiert um das Pinkelproblem zu lösen (Biodor - spezielles Reinigungsmittel vom Tierarzt, Feliway Stecker, Bachblüten, Teppiche mit Myrthenöl waschen, neues Streu – welches sie jedoch ablehnte, neues Kisterl – welches einen etwas anderen Einstieg hatte und sie somit auch ablehnte) doch nichts half!

Ich hatte verschiedene Meinungen bezüglich „Bestrafung“ gelesen und habe eigentlich nie etwas dergleichen getan außer brav Boden geputzt und Teppiche gewaschen – bis es mir vor 2 Wochen einmal zu viel wurde (das Pinkeln ging nun über fast 5 Monate) und ich sie mal so richtig in ihrem Urin rieb.

Am nächsten Tag setzte sie wieder Urin vor ihrem Kisterl ab aber diesmal hat sie es mit Sand zugedeckt – ich will gar nicht wissen wieviel Arbeit es war aus einem überdachten Kisterl mit „Schwingtür“ genug Sand zu „schaufeln“ damit man den Urin überdeckt?!

Dies war der Punkt wo ich dachte dass es eventuell doch ein gesundheitliches Problem sein könnte und es sich nicht um Protestpinkeln handelt.

Ich habe gleich danach einen Termin beim Tierarzt für den 20. August vereinbart. Die Tierärztin riet mir eine Urinprobe mitzunehmen (also das Kisterl mit Reis statt mit Streu zu füllen und danach den Urin aufzusammeln) was ich auch am selben morgen tat und somit gings zum Tierarzt.

Die Ärztin stellte fest dass Blut im Urin war und es sich um eine Blasennetzündung handelt. Sie hat ihr danach ein Antibiotika und noch etwas gespritzt – weiß leider nicht genau was - und eine Blutprobe genommen. Die Blutprobe war unauffällig – abgesehen von einem erhöhten Cholesterinwert sowie einem erhöhten Wert an weißen Blutkörperchen. Ich habe leider die genauen Werte nicht bei der Hand – kann sie aber bei Bedarf gerne nachposten!

Die Tierärtzin riet mir die Katze auf folgendes Futter: Urinary S/O HighD.TF.Fel umzustellen und gab mir Tabletten namens Clomicalm Tbl. 5mg von der ich ihr 30 Tage täglich 1 Stück verabreichen sollte. Sie meinte dass sich zur Blasenentzündung vermutlich auch eine „Gewohnheit“ geschlichen hat und sie somit auch nach Abheilen der Blasenentzündung noch vors Kisterl pinkeln könnten.

Ab Freitag verabreichte ich meiner Katze als die Clomicalm Tabletten. Ab Mittwoch kam mir die Katze schon etwas apathisch vor was sich bis Freitag so weit entwickelte dass sie nicht mal mehr vom Bett springen konnte sondern runter rutschte und auch stiegen nur noch eine nach der anderen genommen hat. Sie war auch normalerweise sehr scheu bei fremden Leuten doch zu dieser Zeit nicht. Sie pinkelte jedoch auch zu dieser Zeit nicht.

Ich hab dann im Internet gelesen dass es sich bei dem Medikament um ein Psychopharmaka handelt und habe sehr schlechte Berichte drüber gelesen sodass ich mich richtig schlecht fühtle meiner Katze die Tabletten verabreicht zu haben.

Ich hab ihr danach – ohne Rücksprache mit der Tierärztin da es ja Wochenende war – die Dosis am Samstag und Sonntag auf eine halbe Tablette reduziert und am Montag auf eine Viertel (um mögliche Entzugserscheinungen zu verhindern). Glaubt mir, es ist schwer der Katze eine Tablette zu verabreichen bei der man weiß dass sie danach komplett apathisch ist und in einer anderen Welt lebt

Am Montag morgen habe ich dann bei meiner Tierärztin angerufen und ihr von meinem Problem mit den Tabletten erzählt. Sie meinte ich sollte UNBEDINGT mindestens noch bis Ende der Woche – also bis 5. September – eine Viertel Tablette verabreichen da die Katze ja nicht weiß dass es sich um eine Blasennetzündung handelt und sie das Urinabsetzen im Kisterl als schmerzvoll empfunden hat und somit das Kisterl als negativ empfindet und dadurch weiter vor das Kisterl pinkeln könnte.

Zuerst habe ich ihr nicht geglaubt aber nachdem ich ihr nun 2 Tage jeweils eine Viertel Tablette verabreicht habe und sie jeden Tag aufs Neue vor dem Kisterl Urin absetzt weiß ich nun wirklich nicht mehr weiter!!!

Wisst ihr vielleicht was ich tun könnte?

Ich wäre euch wirklich über jeden noch so kleinen Tip dankbar!

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,
Anita

Bild des Benutzers Anna

Stubenunreinheit bei der Katze

Erkrankungen der unteren Harnwege (engl. Feline Lower Urinary Tract Disease, FLUTD) ist bei Katzen häufig.

Die Ursache sind meist Infektionen durch Viren oder Bakterien (Harnwegsinfekt) oder Harnkristalle, manchmal auch gleichzeitig. Daneben gibt es auch eine idiopathische Form, die ohne Ursache (ev. durch Stress ausgelöst) auftritt.

Eine erneute Harnprobe bringt Hinweise, ob noch eine Erkrankung vorliegt. Dann sind ggf. weitere US notwendig, um die Ursache zu finden.

Tierärztin Mag.med.vet. Anna Entner
8111 Judendorf-Straßengel bei Graz

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