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Katze Herzproblem - was tun?

Hallo!

Ich hätte gerne einmal eine zweite unabhängige Meinung zu meiner Katze.
Wir bekamen unsere Katze im Alter von ca. 6 Jahren, sie ist uns zugelaufen.
Schon damals hatte sie das Problem, dass sie sich rund um die Uhr putze, bis sie teilweise schon kahle Flecken am Fell hatte...
Der Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit lag durch unseren TA nahe...
So versuchten wir verschiedene Diätfutter, welche meine Katze aber leider nie länger fraß und wir schließlich wieder auf handelsübliches Futter umsteigen mussten.
Da der JUckreiz auf Dauer nicht nur für ihre "Schönheit" und ihr Fell beeinträchtigte, sondern sie dann oft begann, durch das Ständige Putzen total aufs Fressen zu vergessen, fuhren wir seit sie ca. 7 JAhre alt ist etwa alle 2-3 Monate zum TA, welcher Ihr eine Cortisonspritze gab - das übermäßige Putzen ließ dann nach und sie begann auch wieder normal zu fressen.

Ansonsten hatten wir mit unsere Katze nie Probleme! VOr 3 Jahren bekam sie Zahnstein unter einer Vollnarkose entfernt, und uns fiel auf, dass sie nach der Narkose fast 2 Wochen brauchte, bis sie wieder 100% fit war.
Mein TA sagte damals nichts besonderes dazu.

Nun vor 2 Jahren lag meine Trixie plötzlich regungslos auf der Seite im Garten und rührte sich lange nicht. Als sie aufstand, hatte sie Krämpfe durch den ganzen Körper, würgte und speichelte und brach ein wenig und versuchte auch mit hartem Pressen, Kot abzugeben, aber vergeblich.
Als sie nur mehr regungslos liegen blieb, fuhren wir noch in der Nacht zum TA, welcher ihr ein Beruhigungsmittel gab und ein Röntgenbild aufnahm!

Dann kam der Schock: Er sagte, er sehe Wasser im Bauchraum und in der LUnge sowie eine Verschattung am Herzen, welche sehr nach einem Tumor des Herzens aussah.

Man muss hier erwähnen, dass meine Katze während ihres ganzen Lebens außer ihrer regelmäßigen "Putzspritze" nie richtig untersucht wurde, da sie sich beim TA immer extrem aufführt und den TA keine 10cm in ihre NÄhe ließ.

Der TA konnte allerdings nicht erklären, woher die BAuchkärmpfe kamen.
So bekamen wir für die Entwässerung FURON 40mg Tabletten mit, von denen sie nun seit damals täglich eine halbe Tablette bekommt.
Außerdem gab er uns prednisolon mit, von der sie täglich ebenfalls eine halbe Tablette bekommt (soll gegen den Tumor wirken)

Nun seither trinkt sie extrem viel, putzt wieder wie früher und ist extrem müde und schläft viel....

Mich stört an der ganzen Sache, dass wir keine 100%ige Diagnose bekommen haben bis jetzt, und die Cortisontabletten weder den Juckreiz in griff bringen und seit Trixie außerdem seit einigen MOnaten überall in der Wohnung hinpinkelt (nicht immer aber fast einmal pro Woche).

Ist die Entwässerung zu viel bzw. bekommt sie vom vielen Cortison nicht Diabetes?
Sie wiegt ziemlich genau 3kg und ist jetzt 14 Jahre alt.

Meine Angst ist, dass wenn ich die Tabletten etwas reduziere, sich vielleicht wieder Wasser anlagert.
Mein TA schafft es aber nicht, ein Rötngen, bzw Ultraschall des Herzens zu machen und kann sie aufgrund ihres anscheinenden Herzproblems auch nicht narkotisieren (sagt mein TA).
Mich beägstigt, dass mein TA meine anscheinend herzkranke Katze nicht einmal abhören kann und die Herzgeräusche hört - was ist, wenn sich bereits wieder Wasser angesammelt hat.

Heute habe ich, als sie auf mir geschlafen hat, ein leises Pfeifen beim Atmen gehört - ansonsten gehts ihr rein äußerlich (bis auf das Putzen) den Umständen entsprechend gut.
Sie frisst, trinkt extrem viel, geht regelmäßig Kot absetzen (jedoch keucht sie hierbei oft ein wenig) und ist viel müder als bevor sie vor 2 Jahren die Tabletten bekommen hat....
Doch wie kommt man auf eine Diagnose?
Mein TA schlug auch vor, für eine erleichterte Atmung Fortekor zusätzlich zu nehmen, doch dann sinkt der Blutdruck doch noch weiter?!

Ich würde mich sehr über eine Meinung von Ihnen freuen, bzw. welche Untersuchungen wie möglich wären (mein TA hat es auch nur einmal während der Zahnsteinentfernung unter Narkose geschafft, ein Blutbild zu machen!!!)

MIt lieben Grüßen aus Innsbruck,

Claudia

Bild des Benutzers Anna

Herzprobleme bei der Katze

Selbstverständlich ist für eine zeilführende Behandlung eine möglichst genaue Diagnose notwendig. Dies ist jedoch manchmal schwierig. Grundsätzlich sind Tumoren am Herzen der Katze eher selten, viel häufiger sehen wir Kardiomypathie, also Erkrankungen des Herzmuskels.

Zur Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei der Katze stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. ACE-Hemmer (wie z.B. Fortekor) verringern die Arbeit, die das Herz leisten muss und untersützen es so, während Medikamente zur Entwässerung, Wasser in der Lunge und im Bauchraum als Folge der Herzschwäche bekämpfen.

Prednisolon (Kortison) ist ein hochwirksames Medikament, das leider auch Nebenwirkungen hat. Vermehrtes Trinken als Folge von Diabetes mellitus ist eine davon und dadurch könnte es auch zur Stubenunreinheit kommen. Die Untersuchung des Harnes kann hier weiterhelfen und ist eine Untersuchung die auch für nicht kooperative Katzen geeignet ist.

 

 

 

Tierärztin Mag.med.vet. Anna Entner
8111 Judendorf-Straßengel bei Graz

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